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Teil 2: Strategische Ansätze und langfristige Erfolgsfaktoren bei der Cloud-Migration
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Lesezeit: 4 Minuten

Teil 1: Die Herausforderungen und Chancen der Cloud-Migration für BI

Die Welt der Business Intelligence (BI) hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Was früher ein relativ einfaches Angebot für eine On-Premise-Lösung war, ist heute ein komplexes Unterfangen, das viele Faktoren berücksichtigt. Cloud-Technologien, besonders von Anbietern wie Microsoft, versprechen einfache, skalierbare und kosteneffiziente Lösungen. Doch hinter diesen verlockenden Versprechen verbirgt sich eine Realität, die sowohl für Kunden als auch für uns als Dienstleister erhebliche Herausforderungen mit sich bringt.

Microsoft und andere große Anbieter werben intensiv für ihre Cloud-Dienste. Die Botschaft lautet: „Wechseln Sie in die Cloud, und alles wird einfacher, sicherer und günstiger.“ Diese Versprechen klingen verlockend, insbesondere für Unternehmen, die nach Möglichkeiten suchen, ihre IT-Infrastruktur zu modernisieren und zu optimieren. Doch wie bei allen großen Versprechen gibt es auch hier eine Kehrseite, die oft nicht auf den ersten Blick erkennbar ist.

Der Übergang von einer On-Premise-SQL-Umgebung in die Cloud bringt eine ganze Reihe neuer Fragen und Herausforderungen mit sich, die vorher keine Rolle spielten. Früher war die Situation relativ klar: Der SQL-Server lief auf einer lokalen Maschine, die Daten waren direkt zugänglich, und das BI-Frontend war fest in die vorhandene Infrastruktur integriert. Doch in der Cloud wird die Situation komplexer und erfordert eine sorgfältige Planung und Evaluierung.

Nehmen wir als Beispiel die Migration von Daten aus einer On-Premise-Umgebung in eine cloudbasierte ERP-Lösung wie Dynamics 365 Business Central (D365 BC). Bei einem solchen Szenario sind zahlreiche Komponenten und Dienste erforderlich, um die Daten effizient zu migrieren und in der Cloud bereitzustellen. Darüber hinaus müssen diese Daten intelligent orchestriert werden, um eine nahtlose Integration und Nutzung zu gewährleisten.

In der Cloud sind die Optionen viel granularer. Neben den Kernkomponenten wie Speicher- und Rechenressourcen müssen auch Dienste zur Datenorchestrierung, Sicherheit, Backup und Compliance berücksichtigt werden. Azure bietet eine breite Palette von Diensten, die speziell auf die Bedürfnisse einer D365 BC-Implementierung zugeschnitten werden können, darunter:

  • Azure Data Factory (ADF): Um die Daten von einem On-Premise-SQL Server zu extrahieren, zu bereinigen und in eine Cloud-Datenbank zu laden.
  • Azure SQL Database oder Azure SQL Managed Instance: Diese dienen als Ziel für die migrierten Daten und ermöglichen deren Nutzung durch D365 BC.
  • Azure Logic Apps: Ermöglichen die Automatisierung von Geschäftsprozessen und stellen sicher, dass Daten nahtlos zwischen verschiedenen Systemen und Diensten fließen.
  • Azure Integration Runtime: Ermöglicht die sichere und effiziente Übertragung von Daten von lokalen Servern in die Cloud.
  • Azure Active Directory (Azure AD): Bietet Identitäts- und Zugriffsmanagement, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Benutzer auf die migrierten Daten zugreifen können.
  • Azure Monitor und Azure Security Center: Überwachen die Performance und Sicherheit der Cloud-Ressourcen und stellen sicher, dass alle Compliance-Anforderungen erfüllt werden.
  • Azure Backup und Azure Site Recovery: Sichern die Daten und sorgen für Notfallwiederherstellung im Falle eines Fehlers.

Azure bietet verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten, von vollständig verwalteten Diensten bis hin zu individuell konfigurierbaren virtuellen Maschinen und PaaS-Diensten (Platform as a Service). Die richtige Auswahl hängt davon ab, wie viel Kontrolle das Unternehmen über die Infrastruktur behalten möchte und wie viel Flexibilität bei der Anpassung erforderlich ist.

In der Cloud spielen Sicherheits- und Compliance-Aspekte eine zentrale Rolle. Dienste wie Azure Security Center helfen dabei, Sicherheitsrichtlinien durchzusetzen, während Azure Policy und Azure Blueprints sicherstellen, dass die Umgebung den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Die Implementierung dieser Dienste muss von Anfang an in die Architekturplanung integriert werden.

1. Einfachheit der Infrastruktur:

  • SQL-Server vor Ort: Der SQL-Server lief auf einer lokalen Maschine, die gesamte Datenbankverwaltung und -speicherung fand intern statt.
  • Direkte Anbindung: Die BI-Tools waren direkt mit dem SQL-Server verbunden, es gab keine komplexen Datenübertragungen oder Integrationen.
  • Sicherheit und Zugriff: Die Sicherheit und der Zugriff auf Daten wurden durch lokale Netzwerksicherheitsmaßnahmen und Benutzerkonten geregelt.
  • Backup und Recovery: Backups wurden lokal durchgeführt und auf physischen Medien wie Bändern oder externen Festplatten gespeichert.
  • Weniger Komponenten: Das Projektmanagement war oft einfacher, da weniger Komponenten integriert werden mussten.

2. Weniger Flexibilität und Skalierbarkeit:

  • Skalierbarkeit: Das Hochskalieren der Infrastruktur erforderte oft den Kauf neuer Hardware, was teuer und zeitaufwendig war.
  • Updates: Software- und Hardware-Updates mussten manuell durchgeführt werden, was zu längeren Wartungszeiten führte.
  • Kosten: Einmalige hohe Investitionen in Hardware und Software, gefolgt von geringeren laufenden Kosten.

1. Komplexität der Infrastruktur:

  • Azure-basierte Komponenten: Die Infrastruktur besteht aus einer Vielzahl von Diensten wie Azure Data Factory, Azure SQL Database, Azure Logic Apps, Azure Active Directory, Azure Monitor, Azure Security Center, Azure Backup und Azure Site Recovery.
  • Datenorchestrierung: Daten müssen zwischen verschiedenen Diensten in der Cloud orchestriert und automatisiert werden, um eine nahtlose Integration und optimale Performance sicherzustellen.
  • Sicherheit und Compliance: Es sind umfassende Sicherheits- und Compliance-Maßnahmen erforderlich, die durch Cloud-native Dienste wie Azure Security Center überwacht werden.
  • Skalierbare und flexible Backups: Backups und Recovery-Pläne sind flexibel und können dynamisch skaliert werden, um den Anforderungen des Unternehmens gerecht zu werden.

2. Mehr Flexibilität und Skalierbarkeit:

  • Skalierbarkeit: Die Cloud bietet die Möglichkeit, Ressourcen dynamisch zu skalieren, ohne physische Hardware hinzuzufügen.
  • Automatisierung und Updates: Dienste und Anwendungen werden automatisch aktualisiert, was die Wartungszeiten minimiert und immer die neueste Technologie verfügbar macht.
  • Kosten: Ein Wechsel zu einem OPEX-Modell, bei dem Kosten auf Basis der tatsächlichen Nutzung anfallen, ermöglicht eine flexiblere Budgetierung, kann aber auch zu unerwarteten Betriebskosten führen, wenn nicht sorgfältig geplant wird.
  • Cloud-Technologien versprechen viel, aber eine erfolgreiche Migration erfordert eine tiefgehende Planung und ein Verständnis der komplexen Architektur.
  • Die Auswahl der richtigen Azure-Komponenten ist entscheidend, um die Vorteile der Cloud optimal zu nutzen.
  • Der Wechsel von On-Premise zu Cloud erfordert einen grundlegenden Paradigmenwechsel in der Planung und Umsetzung von BI-Projekten.
  • „Was kommt als Nächstes?“ oder „Ein Blick in die Zukunft der Cloud-Migration“
  • Nachdem wir die grundlegenden Herausforderungen und Chancen der Cloud-Migration für BI-Systeme beleuchtet haben, gehen wir im zweiten Teil der Serie noch tiefer. Wir untersuchen die strategischen Ansätze, die Unternehmen dabei helfen, die Cloud effektiv zu nutzen und langfristig erfolgreich zu sein.